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Dienstag, 10. Juni 2014

Die Entfaltung der Blume des Lebens

Die Blume des Lebens hat die Menschheit schon immer aufgrund ihrer beeindruckenden Perfektion fasziniert. Jeder, der sich mit der Heiligen Geometrie beschäftigt, stellt das große Wissen fest, das sich in diesen Figuren auf subtile Art und Weise befindet. Die Heilige Geometrie bietet neue Einblicke auf große Fragen: Wie funktioniert das Universum? Was hält die Schöpfung im Innersten zusammen?

Auf Grundlagen wie den Goldenen Schnitt wurde bereits verwiesen und auf weitere - beispielsweise die Platonischen Körper - wird demnächst eingegangen. In diesem Beitrag konstruieren wir gemeinsam die Blume des Lebens.

Die Blume des Lebens ist eine geometrische Form, die aus Kreisen besteht, deren Mittelpunkte jeweils auf den Kreislinien der sechs umgebenden Kreise liegen. Das Symbol für die Blume des Lebens findet sich weltweit:


Fangen wir also an. Alles was ihr für die Konstruktion braucht, ist ein Zirkel, dessen Radius für alle Kreise konstant eingestellt wird. 




1. Kreis
Der erste Kreis symbolisiert die Sonne, welche für Licht und Lebenskraft steht. Ohne die Sonne ist auf der Erde kein Leben möglich. Licht ist die höchste spirituelle Energie und die reinste Form des Bewusstseins. Jeder Tag beginnt mit dem Aufgehen der Sonne und symbolisiert das Erwachen. Die Sonne steht für die Lebenskraft ins uns und ist die Essenz des Lebens.

Die Sonne ist ein zentrales Gestirn am Himmel. 
Sie gibt Licht, Leben, Wärme, Kraft. 
Sie ist für alle da, 
auch wenn wir uns durch die Nacht bewegen 
oder der Himmel wolkenverhangen ist. 
Sie macht keine Unterschiede 
zwischen Nationen, Völkern, Religionen. 
Sie ist universell. 
Sie lehrt uns, eine übergeordnete Sicht einzunehmen 
und zu der Energiequelle zurückzukehren, 
die alles versorgt und durchdringt. 
Sei der, der du bist.




2. Kreis 
Der zweite Kreis steht für den Beginn der Schöpfung. Bei der Überschneidung der beiden Kreise entsteht in der hellgrün markierten Schnittmenge etwas Drittes. Es ist ein eigenes Wesen - eine eigene Kraft, die sich mit der Zeit entfaltet. Diese Überschneidung wird auch Vesica Piscis (lat. Fischgefäß) genannt. In diesem Schritt tauchen wir ein in die Polarität - in die Teilung des "Einen".

Der Mittelpunkt des zweiten Kreises liegt auf der Kreislinie des ersten Kreises. Dies ist das pythagoräische "Maß des Fisches" - ein mystisches Symbol, das für die Überschneidung der Welten steht und wie bereits erwähnt den Beginn der Schöpfung symbolisiert.

Das Symbol steht für die Vereinigung zwischen männlich und weiblich in gleichwertigem, ausgewogenem Maß sowie für das allsehende Auge des Schöpfers oder auch für das Auge des Horus. Weiterhin repräsentiert dieses Symbol die Gleichheit und Einheit in den polaren Strukturen.

Weitere Beispiele für die weltweite Verwendung des Symbols:



Wenn sich zwei Menschen verbinden, entsteht allmählich ein drittes unsichtbares Wesen. Dies ist der Geist, der diese beiden Menschen beseelt. Dieses Wesen beginnt ein Eigenleben zu führen und bringt etwas ganz Neues hervor. Es nennt sich Ehewesen, Freundschaftswesen, Geschäftswesen... Wenn sich etwa zwei Partner trennen, stirbt dieses Wesen und das ist der Schmerz, den wir oft bei Trennungen empfinden. Wird dieses unsichtbare Wesen jedoch genährt, so wird es in der Welt sichtbar. Es kann die Form eines Projektes oder eines Kindes einnehmen - Schöpfung.




3. Kreis 
Der dritte Kreis steht für die Dreifaltigkeit. Die Dreiheit hat in sehr vielen Mythen, Legenden aber auch Religionen eine tiefe Bedeutung. Sie repräsentiert die Vereinigung dreier Ebenen in einer. In dem Moment, in dem drei Dinge zueinander finden, passiert etwas ganz Besonderes: Die Öffentlichkeit wird mit einbezogen und es entsteht etwas viel Größeres - ein Kollektiv. Die Zahl Drei steht ebenso für das Fortbestehen des Lebens, die Wege des Schicksals und die Mysterien der Natur als auch für die Verknüpfung von allem mit allem und zeigt auf, dass diese Verbindung keinen Anfang und kein Ende hat - alles geht in alles über.

Die drei Grundfarben (rot, grün, blau) erzeugen das gesamte Farbspektrum, weshalb die Zahl Drei auch als "göttliche Zahl" bezeichnet wird. Zudem zeigt diese Zahl das "Selbst des Menschen" in drei Variationen auf:

  • Höheres Selbst: 
Das höhere Selbst ist die höchste Bewusstseinsform des Menschen, das das Ziel kennt und den Überblick bewahrt.
  • Mittleres Selbst:
Das mittlere Selbst steuert und lenkt das Leben bewusst - im Hier und Jetzt.
  • Unteres Selbst:
Das untere Selbst führt instinktiv richtige Handlungen aus.





4. Kreis 
Der vierte Kreis steht für Stabilität und Ordnung - alles irdische Leben besteht aus den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft, Erde. Die Zahl Vier findet sich in der alten Temperamentenlehre (der Mensch wird eingeteilt in vier Persönlichkeitstypen), in den vier Basen der DNA (Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin) oder auch in den Himmelsrichtungen.

Im Gegensatz zur Zahl Drei, die als Zahl Gottes gilt, symbolisiert die Zahl Vier das Irdische. Im Buddhismus gibt es etwa die Vier Edlen Wahrheiten. Sehr viele Tempel haben vier Säulen. Der vierte Advent kündigt den Abschluss eines Zeitraumes an. Es gibt noch sehr viele weitere Analogien.

Generell geht es im vierten Kreis der Blume des Lebens um Selbstschulung. Wir beginnen uns selbst zu beobachten und eignen uns vielleicht neue Glaubenssätze an. Ein Mondzyklus braucht beispielsweise 4 mal 7 Tage (= 28 Tage).

Die Drei hat sich vollendet. 
Die Vier ist nun die Zahl der Erde. 
Stabil, kraftvoll, in Form gebracht 
ist das, was wir dreimal haben gedacht. 
In der Vier nimmt die formlose Kraft 
Struktur an und wird stabil. 
Vier Säulen balancieren das Leben aus.




5. Kreis
Die Zahl Fünf steht für die vier Elemente, die im Zentrum eines weiteren verschmelzen (dem Äther). Sie ist die Zahl des Menschen. Der Mensch hat an jeder Hand fünf Finger, an jedem Fuß 5 Zehen und fünf Sinne. Zudem hat er fünf niedrige Körper: den physischen, den emotionalen, den energetischen, den geistigen und den spirituellen Körper. Diese in ihm wohnenden Instrumente kann der Mensch aber erst wirklich einsetzen, wenn er begreift, dass er aus sich heraus diese Kraft besitzt - die Schöpferkraft wohnt direkt im Menschen!

Im fünften Kreis der Blume des Lebens geht es um die Wendung nach innen. Wir wenden uns der Kraft zu, die alles lenkt und leitet und die durch uns wirkt. Hierbei geht es darum zu lernen, sich unserem ureigenen Plan nach zu entfalten. Die Zahl Fünf steht auch für das Über-sich-Hinauswachsen.
Der fünfte Kreis entfaltet sich, 
der Mensch erwacht in seinem Sein, 
er kehrt heim - in den inneren Schrein. 
Verbinde dich mit der göttlichen Kraft, 
die in allen Dingen schafft. 
Lerne, die Werkzeuge weise zu gebrauchen, 
um zu wirken und zu wandeln 
und alles im Leben im Licht auszuhandeln.

Ein weiteres Beispiel sind die Olympischen Ringe - allerdings in umgedrehter Position:






6. Kreis 
Der sechste Kreis bekräftigt die Energiebewegung der Blume des Lebens und erzeugt Schwingungsimpulse. Diese Welle steht ebenfalls für die Harmonie und die Schönheit im Leben - und stellt den Lebensstrom dar. Die Schöpfung wird immer vollkommener und wunderbarer, das Leben pulsiert.




7. Kreis - Ei des Lebens

                             
Der siebte Kreis vollendet den ersten Zyklus der Blume des Lebens - dieses Muster heißt Saat des Lebens bzw. Ei des Lebens. Dies ist der zentrale Punkt der Blume des Lebens. Bewegung und Rotation setzen immer an den zentralen Punkten ein und entfalten ihre Wirkung in allen folgenden Schöpfungen. 

Das Ei des Lebens enthält die Symphonie der Schöpfung, die Harmonie der Musik. Dieser erste Wirbel steht zudem für Segen, Schutz und Fruchtbarkeit sowie die Kraft in uns SELBST, das aus dem Keim im Inneren erstrahlt und eine eigene Bewegung bekommt. Dies ist der Punkt, an dem sich das SEIN entfaltet -  es ist der Zustand der Ganzheit.

Nachfolgend ist die 3D-Ansicht des Ei des Lebens zu sehen:

Neues Leben - egal ob menschliche Eizelle oder tierisches Eigelb - entspringt stets einer Kugelform. Bei der Zellteilung entstehen aus einer Zelle zwei runde Zellen, anschließend vier und im nächsten Schritt acht Zellen. Diese acht Zellen sind in den ersten Stunden der Entstehung neuen Lebens genau in dieser Form angeordnet.

Fasst man das Ei des Lebens in einen Kreis ein, findet sich darin das Symbol für Yin und Yang.
In weiteren Beiträgen wird auf die darauf folgenden Muster (Frucht des Lebens, Baum des Lebens der jüdischen Kabbalah-Lehre und Metatrons Würfel) eingegangen. Zudem werden weitere mit dem Thema zusammenhängende Themen behandelt wie der Torus, die fraktale Struktur des Universums und die Platonischen Körper.

Montag, 17. Februar 2014

Der Goldene Schnitt

Über den Goldenen Schnitt sind schon so viele Dinge geschrieben worden, dass man es kaum für möglich hält, noch neue Erkenntnisse hinzuzufügen. Für viele Menschen ist unklar, was er überhaupt bedeutet, deswegen hier noch einige Bemerkungen dazu. Der ungarische Wissenschaftler György Doszi fand heraus, dass Pflanzen, alle Tierarten und der Mensch auf verborgene Weise Proportionen enthalten, die dem Goldenen Schnitt sehr nahe kommen. In der Antike wurde ein regelrechter Kult um den Goldenen Schnitt betrieben, so dass es nicht wundert, dass Gebäude - besonders Tempelanlagen auf dieser Grundlage geplant und errichtet wurden.

Was ist nun das Besondere an dieser Größe, die mit dem griechischen Buchstaben φ (Phi) bezeichnet wird? Der Grund liegt in der Mathematik, denn der Zahlenwert weist sehr ungewöhnliche Eigenschaften auf. Betrachten wir zuerst eine der vielfältigen Berechnungsmöglichkeiten:



Das Ungewöhnliche offenbart sich, wenn man den reziproken Wert und die Quadratzahl bildet:




Es ist nicht zu übersehen, dass sich nur die Ziffern vor dem Komma ändern, während die Nachkommastellen unverändert bleiben. Dieser Effekt tritt bei keiner anderen Zahl oder einer anderen Proportion auf. Um zu verdeutlichen, wo dieser Goldene Schnitt in annähernder Form verwendet wird, soll das am Beispiel eines Bildrahmen herangezogen werden.


Hier ist erkennbar, dass sich der Quotient Breite/Höhe annähernd nach den Proportionen des Goldenen Schnittes verhält. An einer Universität wurde ein Versuch mit Studenten durchgeführt, bei dem zahlreiche Rechtecke den Studenten zur Beurteilung vorgelegt wurden. Die Aufgabe bestand darin, subjektiv zu beurteilen, welche Rechtecke beginnend beim Quadrat dem persönlichen Geschmack am nächsten kommen. Es ist zu erahnen, dass es Rechtecke waren, die ungefähr den Proportionen des Goldenen Schnittes entsprachen. Das bedeutet, dass unser ästhetisches Empfinden zumindest unbewusst von dieser mathematisch idealen Proportion beeinflusst wird.

In einem älteren Werk von 1934 (Urzahl und Gebärde) gibt es folgende interessante Darstellung der Zahl φ:




Das Reizvolle an dieser Darstellung ist, dass offensichtlich dieser Quotient φ sich nur durch eine Abhängigkeit von der Zahl 1 darstellen lässt, wobei dieser Prozess des Wurzelziehens gegen unendlich strebt. Diese Formel, zu der bisher keine grafische Lösung bestand, kann - wie nachfolgend aufgeführt - als ein sich ständig wiederholender Prozess verstanden werden. Die Lösung wird des besseren Verständnisses wegen in vier Teilschritten dargestellt.

Schritt 1: Die Entstehung des Goldenen Schnitts

In diesem Schritt existieren lediglich zwei Punkte, die sich in einer 90°-Beziehung relativ zum Mittelpunkt eines Einheitskreises befinden. Ihr gegenseitiger Abstand im Einheitskreis kann gemäß dem Satz des Pythagoras ermittelt werden.

Schritt 2: Pendelbewegung

Im zweiten Schritt gibt es eine Pendelbewegung, welche die vorher entstandene Entfernung als Strecke mittels Kreisbewegung in Richtung Mittelachse (Punkt 21) wandern lässt. Von dort aus wird mit dem Zirkel ein Kreis mit dem Einheitsradius R=1 gezogen, wodurch der Einheitskreis im Punkt 2geschnitten wird. Die entstandene Strecke 1-2entspricht der Wurzel aus: 

Das ist insofern bemerkenswert, weil das Dreieck 1 - 21 - 2kein rechtwinkliges Dreieck ist und doch auf direktem Wege ein Radizieren möglich ist. Im dritten Schritt wiederholt sich der ganze Vorgang in entgegengesetzter Richtung:

Schritt 3: Pendelbewegung in entgegengesetzer Richtung

Die neu entstandene Strecke pendelt erneut in Richtung vertikaler Mittelachse zum Punkt 23, von dem aus die gleiche Prozedur mit dem Zirkel wie zuvor den neuen Punkt 2schafft. Auch diese neue Strecke entspricht einer Wurzel der nunmehr um 1 erweiterten Formel, die nun wie folgt lautet:

Diese Pendelbewegungen werden praktisch unendlich mal wiederholt, um der weiter oben zitierten Formel zu genügen. Das Originelle, was nun eintritt, ist Folgendes: Der Punkt 2"frisst" sich regelrecht an einer Stelle fest. Er wird in seiner weiteren Entwicklung begrenzt oder mit anderen Worten - seine weitere Entwicklung auf dem Umfang des Einheitskreises wird unterdrückt. Diese Wortwahl wurde nicht ohne Grund getroffen. Auf diese Formulierung kommen wir nach dem unendlichen, letzten Schritt nochmals zurück, der dann wie folgt aussieht:

Schritt 4: Unendliche Wiederholung - Punkt 2frisst sich fest

Dieser theoretisch letzte Punkt 2n, der in der unendlichen Pendelfolge entsteht, befindet sich in einem Winkel von exakt 36° zur vertikalen Mittelachse. Der Abstand zum Punkt 1 hat damit auch seine endgültige Länge erreicht, die der Länge des Goldenen Schnittes mit 1,61803398... Einheiten entspricht. 

Gleichzeitig ist zu erkennen, dass eine sehr interessante Winkelkonstellation eingetreten ist. In Verbindung mit einem neu zu schaffenden dritten Punkt 3 entsteht ein rechtwinkliges Dreieck, dessen neu geschaffene Seitenlänge b genau der Länge eines Fünfecks entspricht. Diese Länge, die in einer geometrischen Konstruktion mit drei Punkten durch die "Genesis" von φ entstand, besitzt eine Länge, die sich auf geniale Weise durch die Formel:


ausdrücken lässt. Dieser Zusammenhang ist im nachfolgenden Bild nochmals verdeutlicht:



Auch die Länge zweier gegenüberliegender Punkte im Fünfeck bzw. Pentagramm lässt sich auf deutlich einfachere Weise darstellen und entspricht: 


Für ein Fünfeck beliebiger Größe sind diese Formeln lediglich mit dem entsprechenden Radius r zu multiplizieren. Die mathematische Lösung für das Entstehen von φ innerhalb des Kreises beweist nach 10 Schritten eine Genauigkeit auf 4 Stellen hinter dem Komma, nach 20 Schritten bereits auf 9 Stellen hinter dem Komma, bis der Wert beim n-ten Schritt mit φ identisch ist.

Schritt        Abstand
1.                1,41421356237310
2.                1,55377397403004
3.                1,59805318247862
4.                1,61184775412525
5.                1,61612120650812
6.                1,61744279852739
7.                1,61785129060968
8.                1,61797753093474
9.                1,61801654223149
10.              1,61802859747023
φ                 1,61803398874990


Mit dem Erreichen von φ tritt gleichzeitig der Effekt ein, dass in dem gebildeten rechten Dreieck die beiden Innenwinkel exakt die Größe von 36° bzw. 54° annehmen. Der Beweis erfolgt mit Hilfe des Kosinussatzes in dem endgültigen Dreieck mit den Punkten 2n - 1 - 2n-1. Aus der Formel:


folgt nach der Umstellung:


Dieser Betrag entspricht genau einer Winkelgröße von 36°. Die Frage aus den bisher abgeleiteten Lösungen lautet nun: "Wie ist das alles zu interpretieren?" Vorab sei gesagt, es ist hinsichtlich seiner qualitativen Aussagen äußerst bemerkenswert, vor allem dann, wenn man es mit numerologischen Aspekten verbindet.

Zuerst schauen wir uns noch die Grafik an, die den Goldenen Schnitt mit dem Fünfeck verbindet:



In der Freimaurerei wird der rechte Winkel als das Symbol des göttlichen Rechtes und der Gerechtigkeit verstanden. Aus den Grafiken ist deutlich ein viel größerer Inhalt abzuleiten. Der Inhalt, den die Freimaurer hinter dem Rechten Winkel sehen, ist nur ein Teil der Wahrheit. Im globaleren Sinne erschafft der Goldene Schnitt den rechten Winkel, der das rechte Maß darstellt, Polaritäten in Einheit mit dem Bewusstsein des Menschen miteinander zu verbinden. Diese Aussage ist nur dann verständlich, wenn numerologisches Hintergrundwissen mit ins Spiel gebracht wird. 

Fangen wir mit den Polaritäten an:
In diesem Bild sind zwei Winkel von 36° und 54° zu erkennen, die logischerweise addiert 90° ergeben. Die 36 wird in der Mystik mit Unterdrückung bzw. Begrenzung interpretiert. Das ist jedoch nur der einseitig negative Aspekt. Im Positiven wird dieser Zahl das Gegenteilige zugeordnet. Danach besitzt der Mensch die Freiheit, sich allseitig zu entwickeln. Es gibt jedoch eine große Einschränkung. Es ist die Freiheit innerhalb gewisser Grenzen, die der Mensch kennen muss. Erst wenn er die Konsequenzen aus dem Überschreiten dieser Grenzen kennt, darf er sie überschreiten! 

Es ist aber noch mehr:
Hinter dieser "Aufgabe" steht ein strukturiertes oder anders formuliert, ein begrenztes Wachstum. Betrachten wir nochmals die Reihenfolge der Bilder, die zur Entwicklung von φ führen, so sehen wir die Begrenzung des 2. Punktes - er wird in seine Schranken gewiesen. Bis hierhin und keinen Schritt weiter! Ist das nicht der Sinn von Recht und Ordnung? Sollen nicht unter diesem Aspekt Grenzen für das menschliche Zusammenleben gesteckt werden, die zwar die individuelle Freiheit gewähren, jedoch nur in dem Rahmen dessen, dass andere unter dieser Freiheit nicht zu Schaden kommen? 

Natürlich bringt Recht und Ordnung einen Aspekt der "Begrenzung", der "Unterordnung" im Gefolge mit sich. Es provoziert denjenigen, der davon betroffen ist, zur "Rebellion", zum Widerstand. Und genau das ist der überlieferte Inhalt der Zahl 54. Der ihr zugeordnete Charakter beinhaltet Impulsivität, das Ungestüme, das zum Widerstand, der eben genannten "Rebellion" des Geistes führt. Beides zu begreifen stellt die Einheit dar. Der Mensch hat zu begreifen, dass Recht und Ordnung erforderliche Dinge auch im Sinne kosmischer Ordnung sind und diese einzuhalten sind. Die Rebellion kann gleichzeitig auch als etwas Positives gesehen werden, denn dort wo Recht und Ordnung fehlen oder falsch verstanden werden, ist Rebellion gegen diese Zustände angebracht und erforderlich. In weit höherem Maßstab bedeutet das aber auch, dass der Mensch nicht das Recht hat, gegen kosmische Ordnung zu verstoßen. Dann wird er den Widerstand des Schöpfers spüren, der dann die dem Menschen gegebenen Grenzen einfordert. Sei es durch Witterungsbedinungen, die zu schweren Schäden bis hin zu Hungersnöten führen können, verstärkte Erdbebentätigkeit oder sonstigen Katastrophen. Es wäre durchaus angebracht, über diesen Aspekt der Wechselwirkung stärker nachzudenken.

Somit erkennen wir auf völlig ungewöhnlichem Wege, einem Weg, welcher der Wissenschaft bisher fremd ist, dass die grafische Entwicklung der eingangs genannten Formel mit alten Überlieferungen zu qualitativen Inhalten einer Zahl übereinstimmt.